Tusche und Linie
Die Entsprechung formaler Aspekte der Zeichnung wie Wiederholung, Variation, An- und Abschwellen, etc. bilden die Brücke zur Musik ebenso wie zum Naturstudium.
Die Abstraktion ist nicht Ziel, sondern Mittel. Und übrig bleibt eine Essenz der Lebendigkeit, die von noch viel mehr sprechen kann.
Notation hat mich als ein freies, grafisches Mittel der Vermittlung interessiert. Ein Medium, das interpretierbar sein muss, und dadurch erst neue Denksysteme anzuregen vermag.
„Zwischenräume sind wichtig für die Komposition… wie Pausen eines Musikstücks.” (Silvia Bächli)
„Die Wiederholung erzeugt den Unterschied.“ (Eva-Maria Schön)
Naturtinten
Ich arbeite mit Tinten, die ich selbst aus Naturmaterialien herstelle. Diese Tinten haben besondere, individuelle Eigenschaften. Sie unterscheiden sich nicht nur in der Farbe, auch in Konsistenz, Trocknungsverhalten, Glanz oder Verlaufseigenschaften. Manche verändern ihre Farbe im Prozess, reagieren miteinander oder/und mit dem Papieruntergrund. Meine Arbeitsweise verstehe ich als zeichnerisches Experimentierfeld, in dem ich nach Formen suchte, die den natürlichen Tinten eine Gestalt geben um ihre Eigenwilligkeit aufzuzeigen.
Jeder gewonnenen Tinte wohnt eine Zeitlichkeit inne, nichts bleibt wie es ist.
Das leuchtende Beerenrot verblasst ganz allmählich, das Purpur wandelt sich sekundenschnell in tiefes Blau und ein zartes Beige aus Erlenzapfen wird erst stärker und wärmer wenn es sich auf dem Papier manifestiert.